21./22. Juni 2025
Stefan Lippert und Birgit Binder, Judoka im TSV Freudenstadt, erreichen bei den Deutschen Kata-Meisterschaften im sächsischen Freital ihren ersten Finaleinzug.
An zwei Tagen fanden die Deutschen und die inklusiven Deutschen Kata-Meisterschaften teil. Insgesamt starteten 70 Paare. Stefan und Biggi starteten in der Ju-no-Kata, mit 18 Teams die am stärksten besetzte Kategorie. Dies ist auch die einzige Kata, in der gleich vier Paare dem Nationalkader angehören. Und alle vier waren nach Freitag angereist. Dazu noch zwei weitere Paare, die bereits Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewonnen und internationale Erfahrungen bei Europa- und Weltmeisterschaften gesammelt haben. Mindestens eines dieser Paare mussten die Freudenstädter hinter sich lassen, da die ersten sechs Teams der Vorrunde ins Finale einziehen würden.
"Wir sind mit dem Ziel angereist, unser erstes Finale bei Deutschen Meisterschaften zu erreichen. Unsere Vorbereitung war noch nie so intensiv wie dieses Jahr. Gleichzeitig war die Konkurrenz vermutlich noch nie so stark besetzt", so die beiden Athleten.
„Ju-no-Kata“ lässt sich mit „Formen der Geschmeidigkeit“ übersetzen. Bei Meisterschaften geht es darum, die Techniken so präzise wie möglich auszuführen. Jeder Fehler wird mit Punktabzügen sanktioniert. Je mehr Punkte verbleiben, desto weiter oben platziert sich das Team.
Tatsächlich gelang ihnen eine hoch konzentrierte Demonstration, die mit 373 Punkten bewertet wurde. Damit hatten sie bereits ein Paar aus Thüringen hinter sich gelassen, das im vergangenen Jahr bei gleich drei Turnieren immer vor ihnen gelandet war. Jetzt hieß es bangen, denn Stefan und Biggi hatten sich auf dem fünften Rang eingereiht. Von den nachfolgenden sechs Paaren durften sich nur zwei noch realistische Chancen ausrechnen, vor die Freudenstädter zu kommen und sie somit noch aus dem Finale zu verdrängen. Tatsächlich gelang es einem Team aus Nordrhein-Westfalen, mit drei Punkten Vorsprung vor Stefan und Biggi zu landen. Ausgerechnet die mehrfachen Deutschen Vizemeister patzten dann und mussten sich weiter hinten einreihen.
Damit war das Ziel Finalrunde für die Judoka vom TSV Freudenstadt bereits erreicht. Theoretisch konnten die beiden ihren zweiten Kata-Lauf entspannt angehen. Die Anspannung war dennoch groß. Es gelang beiden, sich noch einmal zu steigern und ihre wohl bislang beste Kata unter Wettkampfbedingungen darzubieten. Mit 385 Punkten gelang es ihnen, ein Paar aus der Pfalz hinter sich zu lassen und sich den fünften Platz zu sichern.
"Wir sind mega-happy über unser erstes Finale und den 5. Platz. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. In den kommenden Jahren wollen wir uns in der Finalrunde etablieren und wenn sich die Chance bietet auch nach einer Medaille greifen."
Text: Stefan Lippert. Foto: A. Czymara