5./6. Oktober 2024
Erstmals findet in Deutschland ein von der Europäischen Judo-Union (EJU) ausgerichtetes Kata-Turnier statt. Mit dabei sind Biggi und Stefan, Judoka im TSV Freudenstadt. Für sie ist es der erste internationale Start.
Im hessischen Maintal fanden gleich zwei Kataturniere an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Zuerst fand das EJU-Kata-Turnier statt, an dem 70 Teams aus 13 Nationen an den Start gingen. Bei dieser Gelegenheit erhielten die beiden Judoka des TSV Freudenstadt zum ersten Mal die Freigabe des Deutschen Judobundes (DJB) für den Start bei einem internationalen Turnier. Am nächsten Tag richtete der DJB die German Kata Open aus. Hier maßen sich ähnlich viele Paare aus immerhin noch 5 Nationen.
"Kata" bedeutet "Form". Diese Formen existieren seit langer Zeit. Es kommt darauf an, die Judotechniken so präzise und effektiv wie möglich auszuführen. Stefan und Biggi treten in der Ju-no-Kata an, den "Formen der Geschmeidigkeit". Bei Meisterschaften gibt es Wertungsrichter, die Fehler in der Ausführung und entsprechende Punkteabzüge notieren. Das Paar mit den meisten verbliebenen Punkten gewinnt.
Das Los wollte es, dass das Freudenstädter Team den Wettkampftag am EJU-Turnier eröffnete. Sie konnten viele Dinge umsetzen, die sie im Laufe des Jahres bei persönlichen Trainingseinheiten mit Kata-Bundestrainer Sebastian Frey und Dr. Magnus Jezussek, Mitglied der DJB-Kata-Kommission, mitgenommen haben. Die Nervosität, erstmals mit dem nationalen Rückenschild auflaufen zu dürfen, spielte ihnen gleichwohl einen Streich. So schlichen sich zu viele Flüchtigkeitsfehler ein, um der starken Konkurrenz gefährlich zu werden. Sie reihten sich am Ende auf dem 9. Platz ein. "Natürlich haben wir uns von unserem ersten Start mit ‚GER‘ auf dem Rückenschild ein besseres Ergebnis erhofft. Überhaupt die Chance zu erhalten, war für uns aber bereits ein fantastisches Erlebnis."
Bei den German Kata Open am folgenden Tag starteten etwas weniger internationale Teams. Gegen die favorisierten Teams, die bereits bei Europa- und Weltmeisterschaften gestartet sind, konnten sie sich erneut nicht durchsetzen. Sie konnten jedoch mehrere andere Teams aus Deutschland, Tschechien, Finnland und Luxemburg hinter sich lassen und platzierten sich auf einem guten 6. Rang.
Text: Stefan Lippert. Foto: B. Weinmann